Sonntag, 3. Juli 2011

Dirks Motivation

Die Frage wie wir wohnen wollen unterteilt sich für mich in zwei separate Bereiche. Der eine ist persönlich, die Frage wie ich mit meiner Familie wohnen möchte, der andere ist die Frage nach der gesellschaftlich geprägten Norm und den in unserer Gesellschaft akzeptierten, diversen Wohnformen, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte herausgebildet haben. Beide Aspekte der Frage sind für mich eine Motivation mich wieder verstärkt mit den Möglichkeiten des Wohnens auseinanderzusetzen.

Privat haben wir uns bisher noch nicht festgelegt, kennengelernt haben wir schon sehr unterschiedliche Wohnformen. Vom großzügig ausgelegten Einfamilienhaus mit Keller und Garage bis zur 4er-WG war alles dabei. Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt haben wir gewohnt, entschieden haben wir uns aber für die Zukunft noch nicht. Sowohl das Wohnen in einem eigenen Haus etwas außerhalb des innerstädtischen Bereichs als auch in einer Wohnung mitten in einem der lebhafteren Viertel Hamburgs kommen für uns grundsätzlich in Frage. Während das eine durch viel Platz mit Garten besticht, hat die innerstädtische Infrastruktur mit leicht erreichbaren Angeboten auf der anderen Seite auch viele Vorteile.

Auf sozialwissenschaftlicher Ebene möchte ich die Fragen nach dem Wie und Wo des Wohnens, mit denen ich mich bereits in meiner Master-Arbeit auseinandergesetzt habe, weiter untersuchen. Nachdem ich bisher vor allem eine historische Betrachtung der Veränderung von Wohnformen und den Zusammenhang zu sozialem Wandel – sowohl in der Struktur aber vor allem auch in der Norm moderner Gesellschaften – vorgenommen habe, möchte ich nun meinen Fokus stärker auf aktuelle Tendenzen richten. Seit die 68er-Bewegung neben vielen anderen Restriktionen auch die (normativ) vorherrschende Wohnform der Kleinfamilie im Einfamilienhaus als Idealbild in Frage gestellt hat, fand in den letzten Jahrzehnten eine Diversifizierung der Wohnformen statt.

Hier durch die Beschäftigung mit verschiedenen Projekten einen Überblick zu gewinnen, das ist meine Motivation für diesen Blog; nicht zuletzt als Grundlage für eine weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik des Wohnens. Die derzeit in Hamburg stattfindende internationale Bauausstellung hat meine Aufmerksamkeit erneut in diese Richtung gelenkt, nachdem ich nach meinem Studium vor allem den Start in den Beruf im Blick hatte. Mit den vielen verschiedenen Projekten bietet sich hier hoffentlich die Möglichkeit die Vielfältigkeit des Wandels zu beobachten.

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